Update (09/2018): Hinweise ergänzt zu Di-Indolyl-Methan als Nahrungsergänzung samt Produkt-Empfehlung: DIM als Nahrungsergänzung
DIM: gesunde Östrogene für Frau UND Mann? Durch die Verdauung von Indol-3-Carbinol entsteht eine weitere Substanz. Den Namen müssen Sie sich nicht unbedingt merken – das Di-Indolyl-Methan, oder auch Diindolylmethan, wird abgekürzt einfach DIM genannt, was wesentlich einprägsamer ist :). Möglicherweise fragen Sie sich zudem beim Lesen der Einleitung, ob es denn auch kranke Östrogene gibt, was das überhaupt für negative Auswirkungen haben soll und weshalb auch Männer davon betroffen sind. Wenn Sie das interessiert – hier finden Sie eine Reihe von Antworten.
Was ist DIM und wie wirkt es?
Zuerst einmal klären wir, was Di-Indolyl-Methan bzw. DIM eigentlich ist. Es handelt sich dabei um einen sekundären Pflanzenstoff, der in Kreuzblütlern zu finden ist. Genau deshalb findet das DIM auch hier auf meiner Website Beachtung. Denn wie Sulforaphan ist es in zahlreichen Kohlsorten enthalten – insbesondere in Brokkoli, Blumenkohl und Rosenkohl, aber auch in Grünkohl, Kohlrabi, Bok Choi oder – wie es teilweise auch heißt – in anderem Kreuzblütengemüse wie Rüben.
DIM entsteht bei der Verdauung von – noch ein Fremdwort – Indol-3-Carbinol. Das ist ein Senföl, das in o.g. Gemüsesorten enthalten ist. Wer häufig Kohl verzehrt, soll sich auf diese Weise gut vor freien Radikalen und damit vor Zellschäden schützen können. Denn DIM werden starke antioxidative Wirkungen zugesprochen. Zudem heißt es, dass durch DIM zwei Proteine gehemmt werden, die Krebserkrankungen verursachen können. Nicht zuletzt wird dem Di-Indolyl-Methandie Regulierung hormonabhängiger Beschwerden nachgesagt – dazu zählen Wechseljahresbeschwerden, das prämenstruelle Syndrom (PMS) sowie Prostataprobleme.Auch Übergewicht soll DIM beeinflussen.
DIM beeinflusst den Östrogen-Stoffwechsel
Kommen wir zur Frage, was der Unterschied zwischen „gesundem“ und „krankem“ Östrogen ist. Genauer gesagt handelt es sich um Stoffe, die beim Abbau des Hormons in unserem Körper entstehen. Diese Substanzen werden Metabolite genannt. Das sind Stoffwechselzwischenprodukte, die sowohl nützliche als auch schädliche Einflüsse auf unseren Organismus und unsere Gesundheit haben können.
Nun wird die positive Wirkung des DIM vor allem auf seinen Einfluss auf den Östrogen-Stoffwechsel zurückgeführt. Denn DIM begünstigt einerseits die Entstehung von Östrogen-Metaboliten, die antioxidativ und damit förderlich auf den Körper wirken. Andererseits reduziert es schädliche Metaboliten des Östrogens, die u.a. das Risiko von Brust- und Gebärmutterkrebs sowie Übergewicht erhöhen. Schauen wir uns diese und weitere Auswirkungen noch etwas näher an.
Studien zur Wirkung bei Brust- und Prostatakrebs
Eine amerikanische Pilotstudie hat die Wirkung von DIM bei Frauen in der Menopause mit Brustkrebs im Frühstadium untersucht. Dabei erhielten diese einen Monat lang ein DIM-Nahrungsergänzungsmittel. Es zeigte sich, dass der krebsauslösende Östrogen-Metabolit bei allen Teilnehmerinnen reduziert werden konnte. Das lässt die Schlussfolgerung zu, dass DIM den gesunden Östrogenstoffwechsel beeinflusst und deshalb eine Rolle in der Krebsprävention spielen könnte (Quelle: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15623462). Im Jahr 2016 wurde dies mit einer weiteren Studie bestätigt (Quelle: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5059820/). Im Abstrakt heißt es hier sinngemäß, dass es überzeugende Beweise für den Zusammenhang von Ernährung und Brustkrebs gibt. Bei der Untersuchung von bioaktivem DIM habe sich eine chemopräventive Aktivität in allen Stadien von Brustkrebs gezeigt.
Um eine weitere Frage zu beantworten, die wir anfangs unseres Textes gestellt haben: Auch in männlichen Körpern ist Östrogen enthalten. Nun kommt es heutzutage bei Männern ab einem gewissen Alter vermehrt zu einem unnatürlich erhöhten Östrogenspiegel. Dies kann u.a. zu Fettleibigkeit, Vergrößerung oder sogar Krebs der Prostata führen. In einer Studie haben Forscher beobachtet, dass DIM das Wachstum von Krebszellen in der Prostata um 70 % reduziert (Quelle: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12665522). Daraus wurde geschlussfolgert, dass DIM in der Lage ist, die Vermehrung von Prostatakrebszellen wirkungsvoll zu hemmen. Diese Eigenschaften wurden in einer weiteren Studie mit Mäusen bestätigt (Quelle: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15305338).
DIM bei PMS, in der Menopause und gegen Umweltgifte
Aufgrund der angenommenen positiven Effektedes DIM auf den Hormonhaushalt kann es zudem äußerst hilfreich beim prämenstruellen Syndrom sein. Denn damit einhergehende Symptome wie Brustschmerzen, sexuelle Unlust oder Stimmungsschwankungen werden auf ein Zuviel von schädlichen Östrogen-Metaboliten zurückgeführt. Ganz ähnliches gilt für Wechseljahresbeschwerden. In ihrer Menopause leiden Frauen oft unter Hormonstörungen, die sich in Hitzewallungen, Schlafproblemen, Stimmungsschwankungen und Unruhe zeigen. Auch hier liegt ein unausgeglichener Hormonspiegel zugrunde, der mithilfe von DIM wieder in Balance gebracht werden soll.
Ein weiteres Risiko für einen unerwünschten Östrogenüberschuss kann aus der Umwelt kommen. Es gibt zahlreiche Chemikalien, die östrogenartig wirken – wie beispielsweise synthetische Hormone oder Pestizide. Wenn wir diese über unsere Nahrung aufnehmen, besteht die Gefahr, das schädliche Östrogenmetabiloten im Körper entstehen und die bereits geschilderten Schäden im Körper anrichten – und zwar sowohl bei Männern als auch bei Frauen.
Wann kann ich Di-Indolyl-Methan anwenden?
Sie können DIM aus verschiedenen Gründen einnehmen:
- vorbeugender genannten Krankheiten und Beschwerden
- fördern eines gesunden Östrogenspiegels
- unterstützende Behandlung bei den geschilderten Erkrankungen
- begleitend bei einer Hormonersatztherapie
- bekämpfen verschiedener Symptome hormonbedingter Beschwerden
- zur „Östrogenentgiftung“
- zur Bekämpfung von freien Radikalen
Kohlgemüse mehrmals wöchentlich verzehren
Um Erkrankungen vorzubeugen, verzehren Sie am besten die genannten Gemüsesorten mehrmals in der Woche. Am besten immer wieder ein anderes Gemüse, damit Sie in den Genuss der unterschiedlichen Nährstoffzusammensetzungen im Zusammenspiel mit dem DIM kommen. Und es sollte sich hierbei um Bio-Produkte handeln – alleine schon wegen der Gefahr von Umweltgiften im konventionellen Gemüse.
Es wird empfohlen, das Kohlgemüse möglichst roh zu verzehren, da beim Erhitzen der Gehalt an Indol-3-Carbinol und damit auch an DIM sinkt. Grünkohl oder einige Röschen Brokkoli können Sie als Rohkost beispielsweise gut im Smoothie verwerten, Kohlrabi knabbern Sie gemütlich beim Fernsehen und für andere Kohlsorten (z.B. Blumenkohl oder Spitzkohl) gibt es leckere Rohkostrezepte – z.B. eine Paste aus Sesam, Datteln, Ingwer, Knoblauch, Koriander und frischem Orangensaft (das genaue Rezept gebe ich gerne auf Rückfrage weiter). Wenn Sie den Kohl lieber kochen wollen, tun Sie dies bitte besonders schonend (hier ein Artikel zum möglichst gesunden Kochen von Brokkoli). Am besten blanchieren Sie ihn nur, so dass er angenehm bissfest ist.
DIM als Nahrungsergänzung einnehmen
DIM als Nahrungsergänzung macht möglicherweise Sinn, wenn Sie Beschwerden lindern oder die Therapie einer schwereren Erkrankung – in Abstimmung mit Ihrem Arzt! – unterstützen möchten. Es werden verschiedene Konzentrationen angeboten, wobei normalerweise eine Dosis von 400 bis 500 mg täglich nicht überschritten werden soll. Lesen Sie dazu die Empfehlungen des Anbieters und fragen Sie sicherheitshalber auch Ihren Arzt, um Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten zu vermeiden. Es bietet sich die Einnahme des Ursprungsstoffes Indol 3 Carbinol an.
Wie jede Nahrungsergänzung sollte auch DIM frei von (unnatürlichen) Zusätzen wie Aroma-, Süß-, Farb- oder anderen Füllstoffen (z.B. Magnesiumsalze) sein. Die Inhaltsstoffe sollten unabhängig laborgeprüft sein – das steht meist beim Angebot mit dabei. Interessant ist sicherlich auch, ob das DIM aus natürlichen Quellen gewonnen wurde. Hier müssten Sie ggf. beim Anbieter nachfragen. Wenn es Ihnen wichtig ist, sollten Sie zudem darauf achten, ob die Nahrungsergänzung vegan ist. Manchen Produkten wurden zudem beispielsweise Vitamine, schwarzer Pfeffer oder Brennnessel zugesetzt – angeblich, um die Wirkung zu erhöhen bzw. die Aufnahme zu verbessern. Wie sinnvoll das ist, kann ich nicht beurteilen.
Eine gute Möglichkeit der Zufuhr ist bei nachgewiesenem Mangel oder, wenn man es besonders bequem haben möchte, eine Nahrungsergänzung. Hier ein m.E. empfehlenswertes Produkt: Weitere Informationen.